Schmerzen nach Wurzelbehandlung

Von , Ärztin
Valeria Dahm

Valeria Dahm ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie studierte an der Technischen Universität München Medizin. Besonders wichtig ist ihr, dem neugierigen Leser Einblick in das spannende Themengebiet der Medizin zu geben und gleichzeitig inhaltlichen Anspruch zu wahren.

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Schmerzen nach Wurzelbehandlung sind recht häufig. Bei dem Eingriff wird das empfindliche Gewebe gereizt, und es kann eine Weile dauern, bis sich das Ganze beruhigt. Ein anderer Grund für Zahnschmerzen trotz Wurzelbehandlung kann eine erneute Entzündung im Zahn sein - dann ist ein weiterer Zahnarztbesuch notwendig. Lesen Sie mehr darüber, warum nach Wurzelbehandlung Schmerzen auftreten können und was dann zu tun ist! 

Schmerzen nach Wurzelbehandlung

Warum Schmerzen nach Wurzelbehandlung?

Zahnschmerzen nach Wurzelbehandlung sind keine Seltenheit. Zwar werden die Nerven und Blutgefäße des Zahnmarks (Pulpa) und somit auch die Schmerzrezeptoren beim Eingriff entfernt, dennoch können Sie hinterher Druckschmerzen oder leicht pochende Schmerzen verspüren. Sie entstehen durch die Irritation und starke Beanspruchung des umliegenden Gewebes im Zuge des Eingriffs. Die Beschwerden sollten jedoch spätestens nach einer Woche nachlassen.

Ist das nicht der Fall, sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen. Dann steckt meist eine erneute Entzündung nach Wurzelbehandlung dahinter: Entweder wurden nicht alle Keime bei der Wurzelbehandlung vollständig entfernt, oder durch undichtes Füllmaterial sind erneut Bakterien in den Zahn gelangt. In diesem Fall ist eine Revision der Wurzelbehandlung nötig.

Was Sie gegen die Schmerzen tun können

Schmerzmittel wie Ibuprofen helfen zuverlässig gegen die Beschwerden. Sie dürfen aber nur eingenommen werden, wenn keine Gegenanzeigen vorliegen, also zum Beispiel eine Allergie gegen den Wirkstoff. Meiden sollten Sie zudem Präparate, welche die Blutgerinnung hemmen wie Acetylsalicylsäure. Sie können dazu führen, dass im Falle eines operativen Eingriffs oder einer anderen Verletzung die Wunde länger blutet. In jedem Fall müssen Sie die Einnahme von Medikamenten mit Ihrem Arzt absprechen.

Schwellung nach Wurzelbehandlung

Auch Schwellungen treten nach einer Wurzelkanalbehandlung gehäuft auf: Durch die Reizung des umliegenden Gewebes erweitern sich die Blutgefäße, und das Gewebe wird stärker durchblutet. Kühlen Sie die behandelte Seite von außen mit Kältekissen, die Sie vorher in ein Handtuch wickeln. So vermeiden Sie Erfrierungen. Außerdem sollten Sie Ihre Zähne nur vorsichtig putzen, um das Gewebe nicht noch mehr zu irritieren. Eine weitere Reizung verhindern Sie auch durch den Verzicht auf scharf gewürzte sowie sehr heiße Speisen.

Aufbissschmerzen nach Wurzelbehandlung

Aufbissschmerzen können ein Hinweis auf eine Entzündung der Wurzelspitze sein. Die Wurzelspitze ist der am weitesten innen liegende Teil des Zahns. In diesem Fall ist eine Wurzelspitzenresektion oder das Ziehen des Zahns notwendig. Auch eine Überfüllung des Wurzelkanals über die Wurzelspitze hinaus kann einen Aufbissschmerz verursachen. Wenn solche Schmerzen nach Wurzelbehandlung auftreten, sollten Sie zu, Zahnarzt gehen.

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Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:
Valeria Dahm
Valeria Dahm

Valeria Dahm ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie studierte an der Technischen Universität München Medizin. Besonders wichtig ist ihr, dem neugierigen Leser Einblick in das spannende Themengebiet der Medizin zu geben und gleichzeitig inhaltlichen Anspruch zu wahren.

Quellen:
  • Baumann, M. & Beer, R.: Endodontologie, Georg Thieme Verlag, 2. Auflage 2007
  • Hausamen, J.-E. et al.: Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Springer-Verlag, 4. Auflage 2012
  • Schwenzer, N. & Ehrenfeld, M.: Zahnärztliche Chirurgie, Georg Thieme Verlag, 4. Auflage 2019
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