Dornwarzen

Von , Medizinredakteurin und Biologin
Martina Feichter

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

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Dornwarzen (Verrucae plantares, Plantarwarzen) sind Warzen an der Fußsohle, Ferse oder zwischen den Zehen. Sie sind sehr schmerzhaft und machen in einigen Fällen das Gehen sogar unmöglich. Von außen sehen sie recht klein aus, aber sie reichen meist tief in die Unterhaut. Lesen Sie hier mehr zum Thema Dornwarzen.

Dornwarzen

Kurzübersicht

  • Behandlung: Vereisen (Kryotherapie), Säurebehandlung, "Verbrennen" mit Strom (Elektrokoagulation), Laserbehandlung, chirurgisches Abtragen (mit Kürette, scharfer Löffel, Skalpell)
  • Symptome: Flache, häufig schmerzhafte Warzen an der Fußsohle; oft Schmerzen beim Laufen; Warzen erscheinen als stark verhornte, flache, kreisrunde oder ovale Stellen und reichen oft tief in die Unterhaut
  • Ursachen und Risikofaktoren: Ursache sind verschiedene humane Papillom-Viren; Ansteckung oft im Schwimmbad oder bei gemeinsamer Benutzung von Socken und Schuhen; feuchte Umgebung begünstigt Infektion
  • Diagnose: Sichtdiagnose, eventuell Gewebeprobe, selten Erregernachweis
  • Prognose: Harmlos, verursacht allerdings in vielen Fällen Schmerzen beim Laufen, verschwinden häufig von allein (manchmal erst nach Monaten oder Jahren); Rückfallquote ist mit und ohne Behandlung hoch
  • Vorsorge: Nicht barfußlaufen in Schwimmbädern und ähnlichem, Handtücher oder Strümpfe nicht gemeinsam benutzen, Warzen abkleben, nicht kratzen

Was sind Dornwarzen?

Wenn Sie schmerzhafte Warzen am Fuß haben, handelt es sich wahrscheinlich um sogenannte Dornwarzen (Verrucae plantares). Meist besiedeln diese Warzen Fußsohle oder Ferse, manchmal den Zehenzwischenraum.

Die Warzen zeigen sich als dornartiger, stark verhornter, flacher Bereich auf der Fußunterseite. Sie ragen kaum über die Hautoberfläche hinaus, dafür aber weit in die Unterhaut hinein. Oft verursachen sie Schmerzen beim Laufen.

Auslöser sind humane Papillom-Viren. Dornwarzen werden auch Plantarwarzen, Fußsohlenwarzen oder Stechwarzen genannt. Wenn mehrere Dornwarzen sehr dicht beieinander liegen, spricht man von Mosaikwarzen.

Wie entfernt man Dornwarzen?

Zwar sind Dornwarzen an sich so wie andere echte Warzen in der Regel harmlos — sie verursachen aber oft Schmerzen beim Laufen und tragen unter Umständen zu Fehlhaltungen der Betroffenen bei. Durch die Schmerzen beim Laufen ist oft die Lebensqualität eingeschränkt.

Daher ist es oft empfehlenswert, Dornwarzen entfernen zu lassen. Dazu bedarf es allerdings viel Geduld: Die gutartigen Hauttumoren sind recht hartnäckig. Eine konsequente Behandlung lohnt sich aber, besonders wenn die Plantarwarzen große Schmerzen beim Gehen verursachen. Manche Patienten treten nämlich schmerzbedingt mit dem betroffenen Fuß immer nur ganz vorsichtig auf und möglichst so, dass die Dornwarze dabei nicht belastet wird.

Dieser Schongang verursacht mit der Zeit häufig Spätfolgen wie Fußfehlstellungen. Außerdem drohen Verletzungen, wenn man nicht richtig geht.

Es gibt verschiedene Möglichkeit, Dornwarzen zu behandeln:

Um die Hornschicht einer Stechwarze aufzulösen, wird ein salicylsäurehaltiges Pflaster für mindestens 48 Stunden aufgeklebt. Die Säure weicht die Hornschicht auf. Nach Entfernen des Pflasters schließt sich ein ausgiebiges Fußbad mit lauwarmem Wasser an. Dann lässt sich die aufgeweichte Hornschicht mithilfe einer Nagelfeile oder eines Bimssteins sanft abschleifen. Bei Bedarf wiederholt man den ganzen Vorgang. Danach lässt sich zusätzlich eine Säure-Lösung applizieren, um das Warzengewebe gezielt zu zerstören – eventuell in Kombination mit 5-Fluorouracil, einem Zellgift.

Eine weitere Möglichkeit, wie man hartnäckige Dornwarzen entfernt, ist die Kryotherapie – also das Vereisen mit flüssigem Stickstoff. Im Prinzip das gegenteilige Verfahren ist die Elektrokoagulation: Dabei "verbrennt" man die Plantarwarzen mit elektrischem Strom. Zudem lassen sich Dornwarzen entfernen, indem man sie mit einem Laser stark erhitzt und so zerstört (Lasertherapie).

Schließlich ist es möglich, dass der Arzt die Dornwarzen mit einem speziellen chirurgischen Instrument (dem scharfen Löffel) abträgt.

Einige Mittel zur Behandlung von Warzen sind rezeptfrei erhältlich. Allerdings ist es etwa insbesondere in der Schwangerschaft empfehlenswert, den Rat des Arztes zu suchen bei der Behandlung von Dornwarzen.

Mehr zu Behandlungsmethoden bei Warzen sowie über Hausmittel und Homöopathie (auch) gegen Dornwarzen finden Sie im Beitrag Warzen.

Wie verläuft eine Dornwarze am Fuß?

Im Unterschied zu gewöhnlichen Warzen (Verrucae vulgares) ragen Dornwarzen im Allgemeinen kaum über die Hautoberfläche hinaus: Denn durch ihre Lage an der Fußsohle oder Ferse lastet das Körpergewicht auf ihnen. Deshalb bilden sie keine halbkugeligen Hautknötchen (wie bei gewöhnlichen Warzen).

Stattdessen werden die Plantarwarzen nach innen gedrückt: Sie reichen meist tief in die Unterhaut. Nach außen zeigt sich nur eine etwas verdickte Hornschicht mit weicher, glatter Oberfläche und einer bräunlich-grauen Farbe. Letztere ergibt sich durch dicht nebeneinanderstehende schwarze Punkte. Dabei handelt es sich um Spuren von ausgetretenem Blut aus oberflächlichen, feinsten Blutgefäßen (Kapillaren).

Dornwarzen sitzen mitunter sehr tief und haben in der Tiefe größeres Ausmaß als an der Oberfläche. Besonders an der Ferse oder an den Ballen verursachen tief sitzende Dornwarzen Schmerzen beim Laufen, da sie durch das Körpergewicht bis an die schmerzempfindliche Knochenhaut der darüber liegenden Fußknochen stoßen. Betroffene entwickeln mitunter Fehlhaltungen durch Schonstellungen beim Laufen oder es ist ihnen überhaupt kaum möglich zu laufen.

Ursache und Risikofaktoren

Verursacher der Dornwarzen sind bestimmte Typen des humanen Papillom-Virus (HPV). Sie gelten als sehr ansteckend. Man infiziert sich mit den Erregern durch Barfußlaufen zum Beispiel im Schwimmbad, in der Sporthalle, Umkleidekabine oder Gemeinschaftsdusche. Auch gemeinsam genutzte Fußbekleidung wie Socken oder Schuhe ist eine mögliche Infektionsquelle.

Feuchte Umgebung mit entsprechender Quellung der Hornhaut begünstigt die Infektion.

Mehr zum Thema humane Papillomviren (HPV) lesen Sie in unserem Beitrag HPV.

Diagnose

Der Arzt erkennt Dornwarzen in der Regel als Blickdiagnose. Sie haben eine recht charakteristische Gestalt. Nur in Ausnahmefällen, wenn es Zweifel gibt, nimmt der Arzt eine Gewebeprobe, die er unter dem Mikroskop untersucht. Ein Erregernachweis aus der Gewebeprobe ist eine nur sehr selten angewandte Diagnostikmethode.

Unterscheiden muss man allerdings eine Dornwarze von einem sogenannten Hühnerauge. Dabei handelt es sich um verhornte Druckstellen, die im Aussehen Dornwarzen ähneln.

Einen Unterschied erkennt man im Zweifel nach dem Abtragen der obersten Hornhautschicht. Während Hühneraugen vollständig auch in der Tiefe aus Hornhaut bestehen, ist das bei den Warzen nur oberflächlich der Fall. Das Warzengewebe selbst ist weicher und weißlich. Anders als ein Hühnerauge sind Warzen oft von rötlichen oder schwarzen Punkten durchzogen, kleinsten Einblutungen. Das ist ein mögliches Unterscheidungskriterium. Ursache für Hühneraugen sind starker Druck oder Reibung etwa durch falsches Schuhwerk oder Fußfehlstellungen.

Prognose

Welche Behandlungsmethode man auch wählt: Wurden die Dornwarzen erfolgreich beseitigt, ist das Problem meist nicht endgültig erledigt. Die Warzen kehren häufig wieder.

Dornwarzen sind in der Regel harmlos. Sobald es dem Körper gelingt, die auslösenden Viren erfolgreich zu bekämpfen, verschwinden sie von allein wieder. Das dauert allerdings mitunter Wochen bis Monate.

Eine Rolle spielt dabei auch der Zustand des Immunsystems. So sind Verrucae bei Menschen mit einer geschwächten Körperabwehr oft sehr hartnäckig.

Eine erfolgreiche Behandlung dauert mitunter Jahre.

Vorbeugung

Einige Maßnahmen verhindern möglicherweise, dass man sich bei betroffenen Menschen ansteckt, beziehungsweise seinerseits die Viren auf andere Menschen überträgt:

  • Teilen Sie Handtücher, Schuhe und Socken nicht mit anderen Menschen.
  • Laufen Sie in Schwimmbädern, Gemeinschaftsduschen, Turnhallen und Umkleidekabinen nicht barfuß.
  • Bedecken Sie vorhandene Warzen vor dem Schwimmen mit einem wasserfesten Pflaster.
  • Fassen Sie die Verrucae nicht an.

Außerdem vermeiden Sie es idealerweise, an Warzen zu kratzen. Anderenfalls übertragen Sie unter Umständen die enthaltenen Viren auf andere Stellen Ihres Körpers oder auf andere Menschen.

Autoren- & Quelleninformationen

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

ICD-Codes:
B07
ICD-Codes sind international gültige Verschlüsselungen für medizinische Diagnosen. Sie finden sich z.B. in Arztbriefen oder auf Arbeitsunfähigkeits­bescheinigungen.
Quellen:
  • Braun-Falco, O. et al.: Dermatologie und Venerologie. Springer-Verlag, 3. Auflage, 2013
  • Moll, I.: Dermatologie. Georg Thieme Verlag, 8. Auflage, 2016
  • Orfanos, C. E. & Garbe, C.: Therapie der Hautkrankheiten. Springer-Verlag, 2013
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