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SSW 36

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Von , Wissenschaftsjournalistin
Carola Felchner

Carola Felchner ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion und geprüfte Trainings- und Ernährungsberaterin. Sie arbeitete bei verschiedenen Fachmagazinen und Online-Portalen, bevor sie sich 2015 als Journalistin selbstständig machte. Vor ihrem Volontariat studierte sie in Kempten und München Übersetzen und Dolmetschen.

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36. SSW - die Entwicklung des Kindes ist abgeschlossen! Wenn es sich nicht schon gedreht hat, tut es das meist jetzt. Das bedeutet, das Baby senkt sich mit dem Kopf voran ins Becken. Weil kaum noch Platz in Ihrem Bauch ist, erzeugen die (langsamer und weniger) tretenden Fäustchen und Füßchen lustige Hubbel unter Ihrer Haut. Erfahren Sie hier unter anderem, wie viel in der 36. SSW das Gewicht Ihres Babys beträgt und was ein Sternenguckerkind ist.

36. SSW: So entwickelt sich Ihr Baby

Das Baby sollte sich spätestens in der 36. SSW langsam in Geburtsposition begeben. Das heißt, es dreht sich herum und rutscht mit dem Kopf in Ihr Becken. Die Babystirn ist durch das Wachstum des Gehirns in den vergangenen Wochen stark ausgeprägt. Die schützende Käseschmiere sowie die Lanugo-Behaarung verschwinden nach und nach - die zarte rosa Babyhaut wird sichtbar.

36. SSW Ultraschall: Das ist zu sehen

Es gedeiht weiterhin prächtig, Ihr Baby! Die 36. SSW kann mit einer Körperlänge von etwa 46 Zentimetern aufwarten. Das aktuelle Gewicht des Kindes liegt ungefähr bei 2.700 Gramm. Von der 36. SSW bis zur Geburt sind es noch rund vier Wochen. In dieser Zeit werden etwa 200 Gramm Gewicht pro Woche dazu kommen. Aber auch jetzt schon wäre Ihr Kind für ein Leben außerhalb des Mutterleibs gut gerüstet: Bei einer Geburt in der 36. SSW wäre Ihr Kind ein spätes Frühchen – noch etwas leichtgewichtig, aber auch ohne medizinische Versorgung voll lebensfähig.

36. SSW: Das verändert sich bei Ihnen

In SSW 36 hat die Gebärmutter ihren höchsten Stand erreicht - ihr oberer Rand befindet sich nun etwa auf der Höhe Ihres Rippenbogens. So weit oben bleibt die Gebärmutter allerdings nicht lange, denn es geht langsam „abwärts“ in Richtung Becken.

Die Senkwehen, die den Nachwuchs in diese Beckenposition drücken, spüren Sie in der 36. SSW weiterhin als Ziehen in unregelmäßigen Abständen und diffuses Unwohlsein in Ihrer Haut.

Das Schöne an dieser Zeit, das auch Begleiterscheinungen der 36. SSW (Übelkeit, häufiger Harndrang etc.) vergessen lässt: Ihr Bauch verformt sich nun sichtbar, wenn das Kind einen Ellbogen oder ein Füßchen dagegen drückt und sogar über die Bauchoberfläche „wandert“. Zwar bewegt es sich weniger als in den vorhergehenden Wochen, weil es in der 36. SSW kaum noch Platz im Bauch hat. Dafür können die gelegentlichen Tritte ganz schön heftig ausfallen!

36. SSW: Das ist jetzt wichtig

In der 36. SSW sollte das Baby sich in Gebärposition gedreht haben, denn die Steiß- oder Querlage sind sehr ungünstig und bedeutet normalerweise einen Kaiserschnitt. Befindet sich das Kind noch nicht mit dem Kopf nach unten im Becken, kann es eventuell noch durch eine sogenannte äußere Wendung in die Kopfüber-Haltung gebracht werden. Dies geschieht in der Regel zwischen der 36. SSW und der 38. SSW per ambulantem Eingriff in der Klinik.

Der Arzt ertastet dabei von außen die Lage des Kindes, umfasst dann dessen Kopf und Steiß duch die Bauchdecke und dreht das Baby vorsichtig. Auch wenn Sie einen kleinen Sterngucker im Bauch tragen, werden die Geburtshelfer versuchen, das Kind zu drehen - allerdings erst, wenn die Geburt schon begonnen hat. Ein Sternengucker-Kind liegt nicht mit dem Gesicht zum Mutterrücken (wie es sein sollte), sondern schaut zu Ihrer Bauchdecke. Dadurch passt die Kopfform nicht zum Becken, was Komplikationen und Verzögerungen bei der Geburt verursachen kann.

Hebammen-Tipp

Hat sich das Kind in der 36. SSW noch immer nicht gedreht, kann man es vielleicht mit einem sanften Stupser dazu animieren. Manchmal hilft es, den Hintern hochzulagern: Legen Sie sich dazu auf den Rücken, stützen Sie sich mit den Schultern ab und heben Sie den Po vom Boden. Auch der Osteopath kann helfen, das Baby zum Drehen zu bewegen. Eine andere sanfte Methode ist das Moxen: Bei dieser Technik aus der Chinesischen Medizin hält man eine glühende Moxa-Zigarre vor bestimmte Akupunkturpunkte, um sie zu erwärmen und das Kind so zur Drehung zu bewegen. Wie gut solche Methoden anschlagen – ob in der 36. SSW, früher oder später – ist individuell verschieden. Im Zweifelsfall bleibt noch immer der Weg der äußeren Wendung durch den Arzt.

Judith Hebamme
Judith Däumer, Hebamme

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Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:
Carola Felchner
Carola Felchner

Carola Felchner ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion und geprüfte Trainings- und Ernährungsberaterin. Sie arbeitete bei verschiedenen Fachmagazinen und Online-Portalen, bevor sie sich 2015 als Journalistin selbstständig machte. Vor ihrem Volontariat studierte sie in Kempten und München Übersetzen und Dolmetschen.

Quellen:
  • Berufsverband der Frauenärzte e.V.: www.frauenaerzte-im-netz.de (Abruf: 21.10.2019)
  • Höfer, S. & Scholz, A.: Meine Schwangerschaft, Gräfe und Unzer Verlag, 4. Auflage, 2015
  • Höfer, S. & Szász, N.: Hebammen-Gesundheitswissen, Gräfe und Unzer Verlag, 2012
  • Institute of Medicine: Weight Gain During Pregnancy: Re-examining the Guidelines, National Academies Press 2009
  • Kainer, F. & Nolden, A.: Das große Buch zur Schwangerschaft, Gräfe und Unzer Verlag, 11. Auflage, 2016
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