Wechseljahre: Blutungen

Von , Medizinredakteurin und Biologin
Martina Feichter

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

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Zyklusstörungen sind die ersten Anzeichen der nahenden Wechseljahre: Blutungen dauern ungewöhnlich lang, fallen besonders stark aus oder kommen sehr unregelmäßig. Wenn die Regelblutung zwölf Monate ausgeblieben ist, war die letzte Blutung sehr wahrscheinlich die sogenannte Menopause („letzte Regelblutung“). Lesen Sie hier, was für Blutungen es in den Wechseljahren gibt.

Wechseljahre Blutungen

Was für Blutungen gibt es während der Wechseljahre?

Zyklusstörungen sind das wichtigste Anzeichen der Wechseljahre: Die Blutungen können in ihrer Häufigkeit und/oder ihrer Stärke variieren. Diese Unregelmäßigkeiten der Menstruationsblutung sind von Frau zu Frau sehr unterschiedlich.

Außerdem können sie sich auch mit der Zeit ändern. So haben manche Frauen besonders starke Blutungen zu Beginn der Wechseljahre, die mit der Zeit dann ungewöhnlich schwach werden.

Die wichtigsten Zyklusstörungen – die natürlich aus anderen Gründen auch schon vor den Wechseljahren auftreten können – sind:

Häufigere Blutungen

Bei vielen Frauen häufen sich die Blutungen in den Wechseljahren. Besonders zu Beginn der hormonellen Umstellung ist der Zyklus bei vielen Frauen verkürzt. Beträgt der zeitliche Abstand zwischen zwei Regelblutungen weniger als 25 Tage, sprechen Mediziner von Polymenorrhoe.

Seltenere Blutungen

Der Menstruationszyklus in den Wechseljahren kann sich auch verlängern, das heißt, die Regelblutungen treten nun in größeren Abständen auf. Eine sogenannte Oligomenorrhoe liegt vor, wenn der Zeitabstand zwischen zwei Blutungen mehr als 35, aber weniger als 45 Tage beträgt.

Blutungen fallen manchmal aus

Bisweilen passiert es, dass eine Regelblutung ausbleibt. Mediziner nennen dies Amenorrhoe. Zwischendurch kann sich der Menstruationszyklus aber immer wieder einpendeln und eine Zeit lang sogar recht regelmäßig sein.

Blutungen sind sehr schwach

Oft zeigt sich die Menstruation in Form von leichten, hellroten Blutungen in den Wechseljahren. Eine solche Schmierblutung ist eine ungewöhnlich schwache Blutung, die auch unabhängig vom regulären Menstruationszyklus auftreten kann.

Blutungen sind sehr stark

Bei manchen Frauen fallen die Blutungen in den Wechseljahren dagegen auffallend stark aus. Eine solche Hypermenorrhoe kann etwa auftreten, wenn die zeitlichen Abstände zwischen den Blutungen sich verlängern.

Die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) hat dann länger Zeit, sich aufzubauen. Demensprechend mehr Gewebe muss dann ausgeschieden werden – es resultiert eine sehr starke Regelblutung.

Blutungen dauern lange an

Einige Frauen haben in den Wechseljahren lange Blutungen – länger als es normalerweise der Fall ist. Mediziner bezeichnen diese Form der Zyklusstörung als Menorrhagie.

Beschwerden vor den Blutungen

Vor Regelbeginn klagen manche Frauen über unangenehme Beschwerden wie Kopfschmerzen, Brustspannen, Wassereinlagerungen und leichte Reizbarkeit. Selbst wer vor den Wechseljahren nie solche Probleme hatte, kann nun darunter leiden.

Wechseljahre: Blutungen können auch krankhaft sein

Nicht alle Veränderungen der Blutungen in den Wechseljahren sind natürlich und beruhen auf der Hormonumstellung. Starke Blutungen können zum Beispiel auch durch ein Gebärmuttermyom entstehen (auch schon bei jüngeren Frauen). Das ist ein gutartiger Tumor, der (meist) in der Muskelschicht der Gebärmutter wächst.

Vorsicht geboten ist in der Postmenopause, dem letzten Abschnitt der Wechseljahre! Blutungen treten hier normalerweise gar nicht mehr auf, denn die Postmenopause beginnt ja ein Jahr nach der letzten Regelblutung (Menopause).

Blutungen nach dieser Zeit sind oft ein Warnzeichen für einen bösartigen Tumor.

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Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

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Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor (zwischenzeitlich als freie Autorin).

Quellen:
  • Berufsverband der Frauenärzte e.V.: Wechseljahre & Wechseljahrsbeschwerden; www.frauenaerzte-im-netz.de (Abruf: 09.03.2021)
  • Krogmann, A. & Frohn, B. (2016). Wechseljahre – ja natürlich! (3. Aufl.). Murnau a. Staffelsee, Deutschland: Mankau Verlag.
  • Löseke, A. & Skibbe, X. (2021). Gynäkologie und Geburtshilfe für Pflegeberufe (4. Auflage). Stuttgart, Deutschland: Georg Thieme Verlag.
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