Sonnenbrille

Sonnenbrillen - scharfe Blicke

Von Detlef Passeick
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Sonnenbrillen sind ein modisches Muss. Beim Brillenkauf entscheidet aber nicht nur die Optik, sondern wie gut die Gläser schädliches UV-Licht filtern.

Auf die Nase geklemmt, in die Haare gesteckt oder locker um den Hals baumelnd: Sonnenbrillen sind Kult. Am Strand, beim Einkaufsbummel oder sogar im Club bei Nacht. Die Palette an Modellen ist riesig. Und die Mode sorgt dafür, dass jedes Jahr Sonnenbrillen in neuem Design auf den Markt kommen. Dabei ist Sonnenbrille nicht gleich Sonnenbrille. Viele Menschen sorgen sich beim Brillenkauf mehr um Farben, Formen und Ästhetik als um die eigentliche Funktion - nämlich den Sonnenschutz. Und der ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, weil die schützende Ozonschicht in der Atmosphäre dünner wird.

Schädliche UV-Strahlung

Normalerweise verhindert diese Schicht in der oberen Atmosphäre, dass schädliche UV-Strahlen ins Auge dringen. Die steigende Umweltbelastung macht die Ozonschicht aber stellenweise immer dünner und durchlässiger. Ohne Sonnenbrille dringen dann die kurzwelligen UV-Strahlen ungefiltert ins Auge. Bindehautentzündung, Hornhauttrübungen, Netzhautschäden können die Konsequenzen sein. Sogar die Trübung der Augenlinse ("Grauer Star") bringen Ärzte mit dem UV-Licht in Verbindung.

Gefährlich ist dabei nicht nur direkte Sonnenstrahlung. Wenn die Sonne vom Himmel knallt, greifen die meisten Menschen fast schon automatisch zur Sonnenbrille, nicht aber bei wolkigem Himmel. Dabei dringt ein Teil der schädlichen UV-Strahlen selbst bei starker Bewölkung noch bis zur Erdoberfläche durch. Eine Sonnenbrille schützt die Augen also auch bei grauem Himmel.

Chic, aber schutzlos?

Damit Sonnenbrillen die Augen auch schützen, müssen sie einige Bedingungen erfüllen. Wichtig ist, dass sich an der Bügelinnenseite ein CE-Zeichen befindet. Es garantiert, dass die Brille im Hinblick auf den UV-Schutz der Augen grundlegende Sicherheitsanforderungen nach europäischen Richtlinien erfüllt. Aber Achtung: Es gibt keine unabhängige Instanz, die jedes Modell mit CE-Zeichen prüft. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, lassen Sie den UV-Schutz Ihrer Brille von einem Augenoptiker per Messgerät überprüfen.

Groß ist besser als klein

Neben der UV-Filterwirkung sollten Käufer auch auf die Größe und Tönung der Gläser achten. Eine Sonnenbrille mit kleinen, runden Gläsern mag zwar chic daherkommen, ob sie auch ausreichend schützt, ist allerdings fraglich. Die Strahlung kann nämlich auch von der Seite aufs Auge treffen. Die Brillen sollten daher nicht zu klein sein und auch seitlich die Augen schützen (z.B. gebogene Brillen wie Sportbrillen oder breite Bügel).

Farben und Tönungen

Gleich vorneweg: Die Farbe und Tönung der Gläser hat nichts mit dem UV-Schutz zu tun, denn die Filterung der Strahlen findet im Material selbst statt. Eine Spezialbeschichtung filtert das Sonnenlicht und gibt den Augen den nötigen Schutz.

Was die Farbe der Gläser betrifft: Braune, grüne und graue Gläser eignen sich am besten, weil sie die Farben am wenigsten verfälschen. Ein blaues Auto wird also auch durch grüne Gläser immer noch blau aussehen. Autofahrer und Sportler greifen gerne zu gelb oder orange getönten Gläsern, weil sie die Kontraste verstärken.

Wer sich nicht entscheiden kann, ob er dunkel oder hell getönte Gläser nehmen möchte, kann zu Brillen mit phototropen Modellen greifen: Die selbsttönenden Gläser hellen sich an dunklen Orten (z.B. in Räumen) auf und werden bei hellem Licht (etwa in der Sonne) dunkler.

Sporttaugliche Sonnenbrillen

Leider gibt es keine Universal-Sonnenbrille für jede Aktivität im Freien. Bergsteiger sollten beispielsweise darauf achten, dass das Modell über einen Seitenschutz für die Augen verfügt. Bei Brillen für Jogger und Langstreckenläufer ist es wichtig, dass sie über ein gutes Belüftungssystem verfügen, damit durch die schweißtreibende Aktivität nicht die Gläser beschlagen.

Allgemein gilt beim Kauf von Sportbrillen: Wählen Sie ein bruchsicheres, leichtes Modell aus Kunststoff. Es sollte bequem und rutschfest sitzen. Die Beschichtung solcher Sportbrillen ist hautfreundlich und schützt vor Korrosion. Ideal sind bruchsichere Kunststoffgläser, weil diese deutlich leichter sind als reines Glas. Durch die geringere Bruchgefahr bleibt auch das Verletzungsrisiko für das Auge niedrig. Schildförmig gebogene Gläser schützen auch die seitlichen Augenpartien - nicht nur vor UV-Licht, sondern auch vor Staub, Steinchen und Wasserspritzern. Sportbügel gewährleisten einen sicheren Sitz der Brille.

Autoren- & Quelleninformationen

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Datum :
Quellen:
  • Berufsverband der Augenärzte; cms.augeninfo.de (Abruf: 22.10.2015)
  • Kuratorium Gutes Sehen (KGS); www.sehen.de (Abruf: 22.10.2015)
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