Tipps für das Tragen von Kontaktlinsen im Karneval

Kontaktlinsen für Jecken und Narren

Von , Medizinredakteurin und Biologin
Dr. Andrea Bannert

Dr. Andrea Bannert ist seit 2013 bei NetDoktor. Die promovierte Biologin und Medizinredakteurin forschte zunächst in der Mikrobiologie und ist im Team die Expertin für das Klitzekleine: Bakterien, Viren, Moleküle und Gene. Sie arbeitet freiberuflich zudem für den Bayerischen Rundfunk und verschiedene Wissenschaftsmagazine und schreibt Fantasy-Romane und Kindergeschichten.

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Zum perfekten Karnevalskostüm gehört auch ein cooler Blick. Wer auf Kontaktlinsen setzt, sollte allerdings einiges beachten, um die Augengesundheit nicht zu gefährden.

Die großen, weiß umrandeten Clownsaugen strahlen, die Katze blickt verwegen aus schlitzförmigen Pupillen - im Karneval packen nicht nur viele „Maulwürfe“ die Kontaktlinsen aus. Bei manchen sorgen jetzt „Funlinsen“ für den Augenaufschlag mit Überraschungseffekt. Damit der Spaß am Feiern dabei nicht vergeht, sollten jedoch einige Regeln beachtet werden, so der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA).

Richtig schminken

Beim Schminken bedeutet das: Immer zuerst die Kontaktlinsen einsetzen und dann mit dem Anmalen loslegen. Flüssiger Eyliner oder Kajalstift sollten nur außerhalb der Wimpernreihe aufgetragen werden. Sonst besteht die Gefahr, dass die Kosmetika die Ausführungsgänge der Lidranddrüsen verstopfen. Diese können sich entzünden. Mögliche Folgen sind Gerstenkörner oder gerötete Lider. Beim Abschminken gilt die umgekehrte Reihenfolge: Zuerst die Linsen herausnehmen, dann zurückverwandeln.

Hygiene ist wichtig

Um Infektionen zu vermeiden, sollten Sie Ihre Hände vor jedem Einsetzen oder Herausnehmen der Kontaktlinsen gründlich waschen. Die Linsen außerdem immer manuell reinigen – auch um Kosmetikreste zu entfernen.

Vorsicht bei Fun- und Crazylinsen

Linsen mit auffälligen Mustern oder Farben verleihen dem Kostüm den letzten Kick. Aber hier ist Vorsicht geboten: Viele dieser „Funlinsen“ haben eine extrem geringe Sauerstoffdurchlässigkeit, weil die Farben die Poren der Linsen verkleben. „Dabei besteht für die Hornhaut Erstickungsgefahr“, erklärt Dr. Dorothea Kuhn, Leiterin des Ressorts Kontaktlinsen beim BVA. Deshalb sollten sie wirklich nur für kurze Zeit getragen werden. Eine weitere Gefahr geht von Linsen mit einer sehr kleinen künstlichen Pupille aus – etwas für die schlitzförmigen Augen einer Katze. Sie schränken das Sichtfeld trichterförmig ein und erhöhen so die Gefährdung im Straßenverkehr.

Tragedauer beachten

Nicht alle Kontaktlinsen sind für eine durchtanzte Nacht geeignet. Infomieren Sie sich vorher, für welchen Tragezeitraum Ihre Linsen geeignet sind. Reine Tageslinsen sollten Jecken zum Beispiel nicht zu lange im Auge lassen. „Überlanges Tragen von nicht dafür geeigneten Linsen führt zu einem deutlichen Sauerstoffdefizit der Hornhaut“, so Kuhn. Dadurch schwillt die Hornhaut an und der Träger sieht schlechter. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer feuchten Kammer unter der Linse, die sich infizieren kann. Wer unsicher ist, welche Kontaktlinsen im individuellen Fall geeignet sind, sollte einen Augenarzt zu Rate ziehen.

Wenn die Linse festsitzt

Es kann schon mal vorkommen, dass sich die kleinen Haftschalen nach einer langen Nacht nicht sofort entfernen lassen – sie kleben an der Augenoberfläche fest. Da hilft steriles Tränenersatzmittel, das Sie mehrmals in die Augen tropfen sollten. So werden die ausgetrockneten Linsen wieder elastisch und können dann leicht vom Auge entfernt werden.

Autoren- & Quelleninformationen

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Autor:
Andrea Bannert
Dr.  Andrea Bannert

Dr. Andrea Bannert ist seit 2013 bei NetDoktor. Die promovierte Biologin und Medizinredakteurin forschte zunächst in der Mikrobiologie und ist im Team die Expertin für das Klitzekleine: Bakterien, Viren, Moleküle und Gene. Sie arbeitet freiberuflich zudem für den Bayerischen Rundfunk und verschiedene Wissenschaftsmagazine und schreibt Fantasy-Romane und Kindergeschichten.

Quellen:
  • Pressemeldung des Berufsverband der Augenärzte Deutschland, Abrufdatum: 11. Februar 2014
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