Augenringe

Von , Arzt
Marian Grosser

Marian Grosser studierte in München Humanmedizin. Daneben hat der vielfach interessierte Arzt einige spannende Abstecher gewagt: ein Philosophie- und Kunstgeschichtestudium, Tätigkeiten beim Radio und schließlich auch für Netdoktor.

Alle NetDoktor.de-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft.

Als Augenringe bezeichnet man eine dunkle Schattierung der Haut rund um die Augen, die meist unterhalb der Augen am auffälligsten ist. Fachleute sprechen von Halonierung. Nur selten sind Augenringe Anzeichen einer Erkrankung, meist handelt es sich um ein rein kosmetisches Problem. Erfahren Sie hier alles Wichtige über Ursachen, Formen und Behandlungsmöglichkeiten von Augenringen. 

Augenringe

Kurzübersicht

  • Entstehung & Ursachen: Meist beruhen Augenringe auf durchscheinenden Blutgefäßen (erblich bedingt oder die Folge von z.B. Schlaf-, Flüssigkeits- oder Eisenmangel, Alkoholkonsum, Rauchen, Drogenmissbrauch, Nieren- oder Schilddrüsenerkrankungen). Manche Augenringe entstehen aber auch durch Hyperpigmentierung der Haut (erblich bedingt oder die Folge von z.B. vermehrter UV-Bestrahlung, bestimmten Hauterkrankungen, Drogen oder bestimmten Medikamenten).
  • Wann zum Arzt? Bei plötzlich auftretenden, länger bestehenden Augenringen, die man sich nicht erklären kann (z.B. durch Schlafmangel oder Mangelernährung). Das gilt besonders dann, wenn noch weitere Symptome auftreten.
  • Tipps: Feuchte Teebeutel (grüner oder schwarzer Tee), Gurkenscheiben oder kalte Löffel auf die betroffenen Hautpartien legen (hilft nur bei durchscheinenden Blutgefäßen!). Auf ausreichende Schlafdauer und Flüssigkeitszufuhr sowie eine gesunde Ernährung achten. Alkohol und Nikotin sowie andere Drogen meiden. Evtl. mit einem Abdeckstift (Concealer) die Augenringe kaschieren.
  • Behandlung: Bei Bedarf Behandlung der Ursache, z.B. Eisenpräparate bei Eisenmangel, Therapie zugrundliegender Nieren- oder Schilddrüsenerkrankungen. Bei Hyperpigmentierung: bleichende Creme, Lasertherapie oder Einspritzen von Eigenfett in die Partie unter den Augen. Bei durchscheinenden Blutgefäßen: Spritzen von Eigenfett oder Hyaluronsäure.

Augenringe: Behandlung

Die Antwort auf die Frage "Was hilft gegen Augenringe?" hängt von der Ursache der dunklen Schatten unter den Augen ab.

Ist eine Hyperpigmentierung der Grund für die Augenringe, stehen verschiedene Medikamente zur Auswahl, die das Melanin in der Haut reduzieren können (z.B. Hydrochinon). Diese bleichenden Substanzen dürfen aber nur sehr vorsichtig und unter der Anleitung eines Arztes aufgetragen werden, da sie teils starke Nebenwirkungen haben. Eine Alternative sind spezielle Laser, mit deren Hilfe der Arzt die Pigmente in der Haut gezielt zerstören kann. Diese beiden Methoden lassen sich auch kombinieren. Auch eine Unterspritzung der Partie unter den Augen mit Eigenfett lässt die Gefäße weniger durchscheinen.

Entstehen Augenringe wegen der durchscheinenden Gefäße, sieht die Behandlung ganz anders aus. Bleichende Cremes wären hier völlig verkehrt, weil sie die Haut noch dünner und transparenter machen, als sie sowieso schon ist. Stattdessen spritzt man zwischen die Haut und die darunter liegenden Blutgefäße Fett, das vom Patienten selbst stammt (autologe Fetttransplantation). Alternativ kann man auch Hyaluronsäure verwenden, jedoch wird Eigenfett besser vertragen und hat weniger Nebenwirkungen.

Augenringe: Das können Sie selbst tun

Ob in Ratgeberzeitschriften, im Internet oder von Freunden: Tipps gegen Augenringe gibt es viele. Allerdings sollten Sie vorsichtig sein und diese nicht unüberlegt befolgen. Einige beliebte Hausmittel gegen Augenringe können nämlich Probleme verursachen. So lösen etwa feuchte Teebeutel oder Gurkenscheiben, die man sich auf die Augen legt, unter Umständen Allergien aus oder reizen das Auge.

Viele der angepriesenen Tipps – so auch aufgelegte kalte Teelöffel oder das Waschen mit kaltem Wasser – beruhen letztlich auf einer Kühlung der Augenbereiche. Dadurch ziehen sich lokale Blutgefäße zusammen, sodass sie weniger deutlich durch die Haut zu sehen sind. Der Effekt ist aber nur kurzfristig. Und: Wenn eine Hyperpigmentierung die Ursache für Augenringe ist, helfen diese Methoden überhaupt nicht.

Stattdessen ist es sinnvoller, typische Risikofaktoren für Augenringe zu vermeiden. Achten Sie darauf, genügend zu schlafen und ausreichend zu trinken. Alkohol sollten Sie nur in Maßen genießen und auf das Rauchen am besten ganz verzichten. Wenn das nichts hilft, können Sie sogenannte Concealer benutzen. Mit diesen speziellen kosmetischen Cremes können Sie zumindest optisch vorübergehend die Augenringe kaschieren.

Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

Augenringe: Entstehung und Ursachen

Dunkle Augenringe lassen die Augen eingefallen und den Betroffenen oft krank wirken. Tatsächlich sind Krankheiten aber nur selten der Grund für Augenringe. Meist sind die dunklen Schattierung rund um die Augen harmlos und ohne Auswirkung auf die Gesundheit.

Man unterscheidet grundsätzlich zwei unterschiedliche Mechanismen zur Entstehung von Augenringen: Hyperpigmentierung und das Durchscheinen von Blutgefäßen durch die dünne Haut.

Übermäßige Pigmentierung der Haut (Hyperpigmentierung)

Die Haut besitzt spezielle Pigmente, sogenannte Melanine, die die Farbe der Haut mitbestimmen. Je mehr davon in der Haut vorhanden sind, desto dunkler erscheint sie. Lagern sich in einzelnen Bereichen verstärkt Melanine ein, spricht man in der Medizin von einer Hyperpigmentierung oder auch einem Melasma.

Wenn die Augenpartie von einer Hyperpigmentierung betroffen ist, zeigt sich das meist in Form blauer oder blau-grauer Augenringe. Ursachen für eine solche Hyperpigmentierung sind zum Beispiel:

  • vermehrte UV-Einstrahlung, zum Beispiel durch ausgiebiges Sonnenbaden oder häufige Besuche im Solarium
  • Ausschläge und Entzündungen der Haut, etwa im Rahmen einer Kontaktallergie oder Neurodermitis (Reiben und Kratzen der betroffenen Stellen fördert zusätzlich die Pigmenteinlagerung)
  • Drogen und bestimmte Medikamente
  • bestimmte Erkrankungen und Fehlbildungen der Haut (Naevus ota, Erythema dyschromicum pertans)

Eine Hyperpigmentierung kann aber auch erblich bedingt sein. Oft haben dann mehrere Personen innerhalb einer Familie Augenringe, ohne dass ein spezieller Grund dafür gefunden werden kann.

Durchscheinende Gefäße

Meistens ist nicht die Haut selbst der Grund für dunkle Augenringe. Die Ursache liegt stattdessen in vielen Fällen tiefer:

Das Auge wird kreisförmig von einem Muskel (Musculus orbicularis ori) umgeben. Weil Haut und Unterhautfettgewebe besonders unterhalb des Auges (infraorbital) sehr dünn sind, können Blutgefäße, die diesen Muskel versorgen, dort durch die Haut hindurch scheinen. Das lässt die betroffenen Bereiche schattig wirken und sichtbare Augenringe entstehen.

Wie stark die Blutgefäße durch die Haut scheinen, ist von Person zu Person sehr unterschiedlich. Unter anderem hängt das vom Hauttyp und der Dicke des infraorbitalen Unterhautfettgewebes ab. Vor allem sehr hellhäutige, schlanke Menschen neigen demnach zu Augenringen. Daneben gibt es viele weitere Faktoren, die das Durchscheinen der Gefäße begünstigen können:

  • Schlafmangel
  • Flüssigkeitsmangel
  • Mangelernährung
  • Eisenmangel
  • Drogenmissbrauch, inkl. vermehrter Alkohol- und Nikotinkonsum
  • Umweltgifte, zum Beispiel Schwermetalle
  • bestimmte Grunderkrankungen, zum Beispiel der Nieren oder der Schilddrüse

Grundsätzlich schimmern die Blutgefäße stärker durch die Haut, je weniger sie Sauerstoff transportieren. Denn sauerstoffarmes Blut ist dunkler als sauerstoffreiches. Schlafmangel führt manchmal zu einer schlechteren Durchblutung der infraorbitalen Gefäße und ist deshalb häufig der Grund, warum Augenringe plötzlich auftreten.

Auch durch einige Veränderungen im Alter können dunkle Augenringe entstehen. Einerseits verliert das Unterhautfett im Alter an Substanz, andererseits wird die Haut schlaffer. Beides trägt dazu bei, dass die Gefäße stärker durchscheinen. Zudem fällt die Tränenrinne – ein bestimmter Abschnitt an der Innenseite des infraorbitalen Bereichs – zunehmend ein, was den schattigen Effekt verstärkt.

Wie bei der Hyperpigmentierung, kommen auch für stärker durchscheinende Blutgefäße genetische Faktoren infrage.

Augenringe: Wann müssen Sie zum Arzt?

Augenringe haben nur selten ernste Ursachen. Gerade Menschen, die grundsätzlich zu Augenringen neigen und sonst keine Beschwerden haben, müssen sich keine Sorgen machen. Oft sind die Augenringe dann erblich bedingt und ohne Krankheitswert. Auch nach kurzen Nächten sind Augenringe nichts Ungewöhnliches und meist bald wieder verschwunden.

Wenn Ihnen allerdings plötzlich länger anhaltende Augenringe auffallen und Sie das sonst nicht von sich gewohnt sind, sollten Sie diesen Umstand beim nächsten Hausarztbesuch erwähnen. Das gilt vor allem dann, wenn Sie noch weitere Symptomen (wie ungewöhnliche Müdigkeit, Konzentrationsprobleme etc.) bei sich feststellen. Die Informationen aus dem Arzt-Patienten-Gespräch zu Ihrer Krankengeschichte (Anamnese) und eventuelle Untersuchungen (wie Blutanalysen) helfen dem Arzt, den Grund für Ihre Augenringe und eventuellen weiteren Symptomen heauszufinden. Gegebenenfalls wird er dann eine geeignete Behandlung einleiten.

Autoren- & Quelleninformationen

Jetzt einblenden
Datum :
Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:
Marian Grosser
Marian Grosser

Marian Grosser studierte in München Humanmedizin. Daneben hat der vielfach interessierte Arzt einige spannende Abstecher gewagt: ein Philosophie- und Kunstgeschichtestudium, Tätigkeiten beim Radio und schließlich auch für Netdoktor.

Quellen:
  • Freitag, FM & Cestari, TF: What causes dark circles under the eyes?, in: Journal of Cosmetic Dermatology 09/2007
  • Roh, MR & Chung, KY: Infraorbital Dark Circles: Definition, Causes, and Treatment Options, in: Dermatologic Surgery, 2009: Aug;35(8):1163-71
Teilen Sie Ihre Meinung mit uns
Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie NetDoktor einem Freund oder Kollegen empfehlen?
Mit einem Klick beantworten
  • 0
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
0 - sehr unwahrscheinlich
10 - sehr wahrscheinlich